Österreichische Gesellschaft für Hydrologie

Aktuelles

Seminar „Schnee von gestern?“

Dienstag, 09. April 2024, 13:00 bis 17:00 Uhr Ort: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML), Stubenring 1, 1010 Wien, 1. Stock, Gobelinsaal (Saal II)

Im Kontext des sich beschleunigenden Klimawandels steht die Kryosphäre immer mehr im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit von Hydrologie und Wasserwirtschaft. Die Folgen des Klimawandels manifestieren sich deutlich im Rückgang der Gletscher und in immer häufigeren Phasen mit Schneemangel.

Die Kryosphäre spielt eine entscheidende Rolle für das Wasserdargebot. Sie dient als wichtiger Speicher für die Grundwasserneubildung. Bisher („gestern“) konnten wir uns weitgehend darauf verlassen, dass Schnee und Eis unsere unterirdischen Wasservorräte immer wieder auffüllen. Was aber, wenn der Schnee („morgen“) ausbleibt?

In unserem Seminar „Schnee von gestern?“ möchten wir die Bedeutung der Kryosphäre aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und den Einfluss des Klimawandels auf diesen Teil des Wasserhaushalts besser verstehen. Wir freuen uns auf spannende Vorträge von renommierten nationalen und internationalen FachexpertInnen.

Vortragsprogramm:

Dr. Andrea Fischer, ÖAW: Wenn der Schnee von gestern fehlt - die hydrologische Zukunft vergletscherter Einzugsgebiete

Prof. Dr. Wolfgang Schöner, Universität Graz: Homogenisierung von Schneezeitreihen

Dr. Juraj Parajka, TU Wien: Änderungen der Schneedecke in Österreich

Dr. Francesco Avanzi, CIMA, Savona: Why the 2022 and 2023 Italian snow drought matters to you (Vortrag auf Englisch)

Dr. Markus Herndl, HBLFA: Grundwasserneubildung aus Schneeschmelze

Dipl. Ing. Hanna Zeitfogel, BOKU: Saisonale Grundwasserneubildung in Österreich


Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir aufgrund technischer Gegebenheiten dieses Seminar nicht in hybrider Form abhalten können.

Das Programm finden Sie auch hier: Programm ÖGH Seminar

5. Workshop zur Alpinen Hydrologie

Ausprägung und Wandel hydrologischer Prozesse im Hochgebirge (20.11. bis 22.11.2024)

Die Auswirkungen unterschiedlicher Umweltänderungen (Landnutzung, Besiedlung, Klima, Infrastruktur) sind für die Hydrologie in Hochgebirgsregionen entscheidend und damit auch in den Alpen besonders ausgeprägt. Die Änderungen hydrologischer Prozesse und des Wasserhaushalts haben besondere Relevanz für eine Reihe angewandter Fragestellungen. Dabei ist nicht nur die Betrachtung von mittleren Zuständen von Bedeutung, sondern auch die Erfassung von Prozessen während extremen Situationen wie Hochwasser und Wassermangel.

Die nationalen hydrologischen Gesellschaften Österreichs, Deutschlands und der Schweiz wollen zum fünften Mal einen Wissensaustausch und eine Diskussion zu nachfolgenden Themen initiieren und laden dafür vom 20.11.-22.11.2024 in den Gebirgsort Obergurgl in den Ötztaler Alpen (Tirol, Österreich) ein.

Themen

  • Neue Messmethoden und Konzepte des Monitorings von Wasserressourcen und hydrologischen Prozessen im Gebirge und Hochgebirge
  • Modellierungsansätze zur Simulation und Vorhersage hydrologischer Prozesse und deren Unsicherheiten
  • Mögliche Auswirkungen des Klimawandels und von Landnutzungsänderungen auf hydrologische Regime, Extremereignisse und Naturgefahren sowie die Wasserqualität im alpinen Raum
  • Potentiale der Wassernutzung im Hochgebirge und deren lokale wie überregionale Auswirkungen auf die Hydrologie (z.B. Wasserkraft, Tourismus, Bewässerung, Schifffahrt)

Struktur des Programms

Der Workshop fokussiert auf aktuelle wissenschaftliche Fragen der alpinen Hydrologie, wobei sowohl methodische als auch angewandte Aspekte angesprochen sind. Es soll ein intensiver wissenschaftlicher Austausch erfolgen, in dem über aktuelle Beobachtungen, laufende Untersuchungen und Ergebnisse inklusive deren Unsicherheiten und Grenzen berichtet wird. Die Konferenzsprache ist Deutsch. Beiträge auf Englisch sind ebenfalls möglich. Die Gesamtzahl der Teilnehmer*innen ist begrenzt, um den Diskussionscharakter des Workshops zu gewährleisten.

Veranstaltungsort und Unterkunft

Alpine Forschungsstelle / Universitätszentrum Obergurgl,

A - 6456 Obergurgl /Tirol http://www.uibk.ac.at/afo/

Organisationskomitee

  • Christina Hauger (DHG Geschäftsführung)
  • Kay Helfricht (Univ. Innsbruck), ÖGH
  • Marit van Tiel (ETH Zürich und WSL)

Weitere Informationen

Weitere Informationen zu den Inhalten, zum Ablauf und den Kosten des Workshops, zum wissenschaftliches Komitee und zur Einreichung von Beiträgen und Anmeldung entnehmen Sie bitte folgenden PDF-Dokumenten (Anmeldung, Workshop_Infos). Die Einreichung von Beiträgen ist bis zum 15. Mai 2024 möglich.

 

Generalversammlung 2023 und Fachvorträge zum Thema "eHydrologie – wenn das Papier knapp wird"

14. November 2023, 13:00-17:30 Uhr, Technische Universität Wien, Karlsplatz 13, 1040 Wien Hörsaal 7 "Schütte-Lihotzky" (EG)

Nachdem wir uns beim letzten Seminar im April mit dem Thema Trockenheit befasst haben („Praxis trifft Wissenschaft – wenn das Wasser knapp wird“) ist bei der Generalversammlung 2023 das Thema Digitalisierung im Fokus. Die Digitalisierung ist weltweit auf dem Vormarsch und betrifft auch die Hydrologie. Insbesondere hydrologische Webapplikationen sind heutzutage weit verbreitet und werden laufend überarbeitet und ergänzt.

Bestandteil der diesjährigen Generalversammlung 2023 sind daher Fachvorträge zum Thema

eHydrologie – wenn das Papier knapp wird

Dr. Heinz Stiefelmeyer, BML: eHORA – die Naturgefahren-Webapplikation Österreichs

Dr. Korbinian Breinl, DI Jutta Eybl, BML: eHYD – die Webapplikation für hydrographische Daten in Österreich

Dr. Martin Barben, Bundesamt für Umwelt (BAFU) Schweiz: Hydrologischer Atlas der Schweiz HADES und Portal Hydrologische Daten und Vorhersagen

Dr. Mathew Herrnegger, BOKU: eHAO – der digitale Hydrologische Atlas Österreichs

Die Generalversammlung 2023 wird pünktlich um 15:00 Uhr beginnen.

Es ist momentan geplant die Veranstaltung auch als hybride Veranstaltung abzuhalten (die technischen Möglichkeiten dazu werden noch ausgelotet), eine Einladung mit Link zur Videokonferenz wird kurz vor der Veranstaltung versendet.

Das Programm finden Sie auch hier: Programm - ÖGH Generalversammlung

Aktuelle Informationen und Daten zur Wasserbilanz

Die vom Wettergeschehen abhängige, große Varianz des Wasserdargebots in Österreich ergibt fast unendlich viele Kombinationen für die vom Niederschlag bestimmten Komponenten des Wasserkreislaufes, den oberirdischen Abfluss und die Grundwasserstände. Einen Versuch diese Zusammenhänge aktuell zu beschreiben gibt es in Form von  hydrographischen Monatsberichten, die von der Abteilung I/3 - Wasserhaushalt (HZB) veröffentlicht werden. Diese Informationen finden Sie bis zur Mitte des dem Berichtsmonat folgenden Monats, auf der Homepage des Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML).

Hydrographische Daten, die Basis für einen nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser.

Die Verteilung der Wassermengen unterliegt großen räumlichen und zeitlichen Unterschieden. Um die hydrologischen Prozesse des Wasserkreislaufes besser verstehen und in Zahlen definieren zu können, beobachtet die Hydrographie Österreichs den Niederschlag, den Abfluss an unseren Gewässern und das Grundwasser. Diese Daten beschreiben aber nicht nur die Vergangenheit und Gegenwart, sie ermöglichen auch die Veränderungen durch den Klimawandel in der Zukunft besser zu verstehen. 

Eine international Studie (Link zu ORF Science) auf Basis von Abfluss-Messdaten aus über 9500 hydrologischen Einzugsgebieten auf der ganzen Welt zeigt, dass die Flusssysteme wesentlich sensibler auf die Änderungen reagieren als bisher angenommen.